Vasektomie - eine sichere und unkomplizierte Art der Verhütung für Männer

Wenn Paare absolut sicher verhüten wollen, ist eine Vasektomie (Sterilisation) des Mannes die Lösung. Dieser Eingriff birgt relativ wenige Risiken. Der Arzt durchtrennt dabei die Samenleiter, sodass das Sperma des Mannes nicht mehr durch die Harnröhre austreten kann. Der Mann behält seine natürliche Potenz. 

Im ersten Schritt wird der Bereich des Hodensacks lokal betäubt. Danach öffnet der Facharzt (Urologe) die Haut seitlich des Hodensacks beidseitig auf wenigen Millimetern. Damit die Samenleiter sorgfältig durchtrennt werden können, wird meistens von beiden Samenleitern ein minimales Stück entfernt. Im Anschluss verödet und/oder vernäht der Urologe die durchtrennten Enden beider Samenleiter. Um zu kontrollieren, ob die Samenleiter tatsächlich durchtrennt wurden, werden die entnommenen Gewebestücke oft zur Untersuchung in ein Labor gegeben.   

Allerdings wird seit einiger Zeit eine noch sanftere Technik bei der Vasektomie angewendet - die no-scalpel-Sterilisation. Hierbei wird die Haut des Hodensacks vom Urologen nicht mehr mithilfe eines Skalpells aufgeschnitten. Die Haut wird lediglich punktiert, also durchstochen. Durch die kleinen Öffnungen führt der Facharzt seine OP-Instrumente. Normalerweise wird der Eingriff, ebenfalls unter örtlicher Betäubung, ambulant durchgeführt.   

Nun heißt es sich in Geduld zu üben. Nach Abschluss einer Vasektomie können intakte Spermien noch für einige Monate innerhalb der Samenflüssigkeit befruchtungsfähig sein. Aus diesem Grund sollten Männer unbedingt zusätzlich verhüten. Erst wenn sich die Anzahl der mobilen Samen unter 100.000 bewegt oder keine mehr vorhanden sind, ist die Sterilisation abgeschlossen. Zur Überprüfung sollten Männer deshalb ihren Samenerguss regelmäßig testen und analysieren lassen. Hierfür gibt es das sogenannte Kontroll-Spermiogramm. Zeigen die Analysewerte nach einer gewissen Zeit keine Spermien mehr an, können Männer auf ergänzende Verhütung verzichten.   

Durch eine Sterilisation können die Samen der Männer während eines Orgasmus nicht mehr über die Harnröhre heraus gelangen. Deshalb ist die Vasektomie, beispielsweise von Dr. Bernhard Hürbe, Facharzt für Urologie, eine der sichersten Methoden zur Verhütung, die derzeit bekannt ist. Der sogenannte Perl-Index liegt nach der Sterilisation bei 0,1 bis zu 0,15, und ist somit äußerst gering. Zum Vergleich: Die Antibabypille für Frauen liegt bei 0,1 bis zu 0,9. Das nach einer Sterilisation des Mannes der Perl-Index nicht auf Null sinkt, ist darauf zurückzuführen, dass sich Samenleiter eventuell nach Jahren regenerieren können. Dies ist jedoch sehr unwahrscheinlich.   

Männer haben oft die Befürchtung, dass die Vasektomie ihre Männlichkeit negativ beeinträchtigt. Dadurch können seelische Belastungen auftreten. Um dies bereits im Vorfeld zu vermeiden, sind Gespräche vor dem Eingriff sowie danach mit einem Paartherapeuthen oder der Partnerin meistens sehr hilfreich.   

Die Potenz der behandelten Männer ist auch nach der Vasektomie zu einhundert Prozent intakt. Die Behandlung beeinflusst weder die Erektionsfähigkeit noch das Hormonsystem oder Ejakulat (Samenerguss). Die Samenflüssigkeit unterscheidet sich zudem rein optisch auch nicht vom vorherigen Sperma.


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